Mehr Geld? Welcher Arbeitnehmer will das nicht…. Ohne klare Gehaltsvorstellung, gute Argumente und eine entsprechende Strategie sollten Sie jedoch nicht in die Gehaltsverhandlung gehen. Mit diesen 3 Tipps zur Gehaltserhöhung steigen Ihre Chancen!
Beim Thema Geld und Gehalt hört nicht nur privat, sondern mit Sicherheit auch bei Ihrem Chef die Freundschaft auf. Wenn Sie der Meinung sind dass eine Gehaltserhöhung trotzdem mehr als angebracht ist gilt es, sich entsprechend auf den heißen Tanz um´s Geld vorzubereiten um nicht baden zu gehen. Vergessen Sie nicht: Ihr Chef führt diese Gespräche im Gegensatz zu Ihnen regelmäßig und hat somit mehr „Betriebsroutine“ um ungeliebte und schlecht aufbereitete Forderungen nach besserer Bezahlung ansatzlos abzubügeln. Beachten Sie nachfolgende 3 Tipps zur Gehaltserhöhung steigen die Chancen auf ein Gehaltsplus.
Tipp 1: Ich will mehr Geld – but why?
Mehr Geld können wir bekanntlich alle gut gebrauchen. Das rechtfertigt nur leider noch lange keine Gehaltserhöhung. Im ersten Schritt sollten Sie sachlich darlegen können, warum Ihre Arbeit in Zukunft besser bezahlt werden sollte als aktuell. Reflektieren Sie hier die erbrachten Leistungen der jüngeren Vergangenheit. Besonders erfolgreich abgeschlossene Projekte, neue Verantwortungsbereiche und alles was Ihre Arbeit in letzter Zeit für das Unternehmen wertvoller gemacht hat. Besonders gut erbrachte oder zusätzlich hinzugekommene Arbeit sollte auch entsprechend vergütet werden. Eine realistische Selbstreflektion ist hier natürlich Trumpf. Sind ausschließlich Sie der Meinung dass Ihre Leistung überdurchschnittlich war könnte hier im Verlauf des Gesprächs die kalte Dusche folgen. Top Performance ist und bleibt das Hauptargument für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung.
Deutlich schlechtere Argumente die es zwingend zu vermeiden gilt sind:
- Private Gründe die mehr Geld erfordern – das interessiert Ihren Arbeitgeber nicht!
- Das evtl. höhere Gehalt der Kollegen – das geht Sie nichts an!
- „Ich arbeite schon so lange hier“ – Betriebszugehörigkeit rechtfertigt nicht mehr Geld!
Konzentrieren Sie sich bei der Argumentationsfindung ausschließlich auf Ihre Leistung und stellen Sie den Vorteil für das Unternehmen heraus – alles andere führt Sie ziemlich schnell auf´s Abstellgleis.
Tipp 2: Mehr Gehalt – aber wie viel?
Bevor man beim Chef den Aufschlag mit der konkreten Gehaltsvorstellung macht sollte man zunächst den aktuellen Verdienst einordnen und den eigenen Marktwert bestimmen. Hier lohnt sich ein Blick auf die Lohn- und Gehaltstabellen im Internet um ein Gefühl für die Wertigkeit des eigenen Salärs zu bekommen. Liegen Sie bereits deutlich über dem Branchen- oder Berufsdurchschnitt sollte die Gehaltsforderung entsprechend konservativ ausfallen. Berücksichtigen Sie auch Ihre Studien- und Berufsabschlüsse. Diese haben einen nicht unerheblichen Einfluss auf Ihr Einkommen. So können Sie in der Regel mit abgeschlossenem Hochschulstudium mehr Geld einfordern als Ihr Kollege mit abgeschlossener Berufsausbildung.
Wichtig: betrachten Sie Ihr Brutto- bzw. Nettoeinkommen nicht isoliert. Sicher bietet Ihnen Ihr Arbeitgeber noch zusätzliche Leistungen die über die eigentliche Bezahlung hinausgehen. Die gängigsten sind hier mit Sicherheit Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, vermögenswirksame Leistungen (VL), Weiterbildungen und Zuschüsse für die Betriebskantine.
Haben Sie Ihre Vorstellung realistisch eingeordnet können Sie diese entsprechend beziffern. Wenn Sie minimalistisch veranlagt sind sollten Sie mindestens 2 Prozent Erhöhung einfordern um zumindest den Effekt der Inflation halbwegs aufzufangen. Ambitionierte Arbeitnehmer mit der entsprechenden Arbeitsleistung fordern selbstverständlich mehr – bis zu 10 Prozent mehr Gehalt können bei optimalem Gesprächsverlauf durchaus erreicht werden.
Sollte Ihre Forderung nach höherem Einkommen warum auch immer auf taube Ohren stoßen bietet es sich an zusammen mit dem Chef Alternativen zu erörtern. Extras wie ein Firmenwagen, Tankgutscheine, Fahrtkostenzuschüsse oder Prämien sind für Unternehmen oftmals steuer- und sozialabgabenfrei. Diese können entsprechend als Betriebsausgaben abgesetzt werden und sind somit günstiger als eine Gehaltserhöhung. Hier lässt sich ein Kompromiss abbilden von dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen profitieren können.
Tipp 3: Timing ist die halbe Miete!
Die Quartalszahlen sind deutlich schlechter ausgefallen als erwartet? Die Branche steckt in einer Wirtschaftskrise? Dann sollten sie wohl besser nicht mit der Forderung nach mehr Gehalt antreten. Das richtige Timing ist auch hier wie so oft im Leben entscheidend. Doch wann ist der ideale Zeitpunkt?
Grundvoraussetzung sollte zunächst sein dass die eigene Arbeitsleistung eine Gehaltserhöhung rechtfertigt und die wirtschaftliche Lage des Unternehmens gut ist. Speziell zu Jahresbeginn beziehungsweise der ersten Jahreshälfte wird Ihr Chef mit Zugeständnissen eher zögerlich sein. Das Geschäftsjahr hat gerade erst begonnen und es ist noch kaum Ernte eingefahren die Planungssicherheit verschafft. Verlagern Sie Ihr Anliegen deshalb in das letzte Jahresdrittel. Hier zeichnet sich der Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens bereits ab und Sie können aufgrund der wirtschaftlichen Lage Ihre Forderungen entsprechend formulieren.
Als zusätzlichen Joker bietet es sich an das Gehalt nicht per sofort, sondern für das nächste Geschäftsjahr zu verhandeln. Die restlichen Monate bis zum Jahresende arbeiten Sie dann bei gleichbleibend guter Performance zum gegenwärtigen Gehalt. Dies signalisiert Ihrem Arbeitgeber Kompromissbereitschaft und dürfte für Sie zu verschmerzen sein.
Sales Jungle Fazit
Alles in allem gilt – wer durch Leistung im Unternehmen besticht wird im Zuge der Gehaltsverhandlung seinem Wunschgehalt sehr nahe kommen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind Unternehmen mehr den je bemüht die guten Arbeitnehmer im Unternehmen zu halten. Die Trümpfe liegen also klar auf Seiten der Arbeitnehmer. Eine gründliche Vorbereitung der Gehaltsverhandlung ersetzt diese Tatsache allerdings nicht.
Beachten Sie die 3 Tipps zur Gehaltserhöhung kommen Sie Ihrem Wunschgehalt einen deutlichen Schritt näher!